Hahneberg Berlin-Brandenburg
Der Hahneberg lag bis zur Deutschen Einheit im Grenzsperrgebiet der DDR. Deshalb konnten sich viele durch Intensivlandwirtschaft und Bebauungsdruck selten gewordene Arten dort halten.
Der Berg (eigentlich ein Doppelberg auf dessen einer Kuppe das preußische Artilleriefort Hahneberg teilweise erhalten ist) wurde mit der Zeit wie Dornröschens Schloss von Brombeergestrüpp überwuchert.
Der Landschaftspflegeverband Spandau hat das Gebiet durch Beweidung mit Ziegen teilweise entbuscht und hält es mit einer Herde von rund 500 Schafen offen. Ist der Grünaufwuchs zu kräftig, kommen auch ein paar Galloway-Rinder zu Hilfe. Der intelligente Wechsel von Brombeerheckenzügen und offenen Flächen bietet, trotz der vielen Menschen, die sich hier her holen, einer vielfältigen und zum Teil seltenen Flora und Fauna Raum und Schutz. Gerade wurde der in Deutschland sehr seltene Steinschmätzer hier heimisch. Im Rahmen einer Kompensationsmaßnahme für die Deutsche Bahn ist die Zauneidechse angesiedelt worden und bildet eine überlebensfähige Population.
Heute ist der Hahneberg das nächstgelegene Stück Natur für die vielen Menschen aus der angrenzenden Großsiedlung Spandau Nord und zu etwa gleichen Teilen als Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet und geschützte Grünanlage ausgewiesen (insgesamt ca.30 Hektar).
Wer den Berg erklommen hat, bleibt lange, genießt den kilometerweit freien Blick ins Havelland, den intensiven Duft der Trockenflora und schaut den Raubvögeln bei ihren Kontrollflügen zu. Oder er lässt Drachen steigen und macht ein Picknick. Weiter betreibt der Landschaftspflegeverband Spandau am Fuß des Berges eine Naturschutzstation, die begeistert angenommen wird.
Hier erhalten Schulklassen Grundlagenwissen über ökologische Zusammenhänge. Viele Schüler kommen am Nachmittag freiwillig, um der Mitarbeiterin des Landschaftspflegeverbands beim Gärtnern und Ernten zu helfen. In dem, mithilfe des nahen Oberstufenzentrums errichteten Schafstall, gibt es Musik, Theater und Lesungen. Gerade hat die Komische Oper hier ein Gastspiel gegeben. Der Landschaftspflegeverband wüsste schon, wie er noch viel mehr für Bildung und Integration leisten könnte – wenn er denn die Mittel hätte.
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