Stiftung deutsche Landschaften

Wiederansiedlung des Kreuzdorns und anderer ein­heim­ischer Gehölzarten Sachsen

Mit 250 km Hecken und Steinrücken gehört der Altkreis Annaberg zu den Gebieten mit der höchsten Feldheckendichte in Sachsen. Hier kümmert sich der Landschaftspflegeverband Mittleres Erzgebirge um die Erhaltung der schönen Landschaften und um die Artenvielfalt. Leider bestätigen wissenschaftliche Untersuchungen immer wieder, dass sich die Lebensraumqualität der Steinrücken in den letzten Jahrzehnten signifikant verschlechtert hat.
Mittlerweile werden die Lebensräume sogar in der Roten Liste der Biotoptypen für Sachsen als stark gefährdet eingestuft.

Auch der für Zugvögel so wichtige seltene Kreuzdorn war seit dem Ende der 90er-Jahre verschwunden. Im September fällt dieser Großstrauch durch massenhaften Fruchtbehang auf. Innerhalb der Nahrungsnetze unserer Kulturlandschaften besetzt er eine wichtige Position, da die schwarz glänzenden Früchte unsere heimischen Brutvögel mit Energie für den kräftezehrenden Vogelzug oder für die Überwinterung versorgen.
Wo Kreuzdorn (wieder) wächst, gibt es Vogelgesang – und ebenso farbenfrohe Schmetterlinge in der Landschaft:
Die monophagen Raupen des Zitronenfalters ernähren sich ausschließlich von der Gattung Rhamnus, dazu gehören der Kreuzdorn und der Faulbaum.
Auch ein Bläuling, der Kreuzdorn – Zipfelfalter, nutzt das Blattwerk des Kreuzdorns zur Eiablage und als Nahrungsquelle.

Deshalb hat sich der Landschaftspflegeverband Mittleres Erzgebirge entschlossen, diesen ehemals heimischen Spezialisten wieder heimisch zu machen.

Das dafür benötigte Pflanzgut wurde im Rahmen eines Vorhabens des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege aus Erntegut von einem Vorkommen des Kreuzdorns im Vogtland gewonnen.

Aus diesem Saatgut gelang es dem Landschaftspflegeverband, pflanzfähige Sträucher bereitzustellen, die unter vergleichbaren Bedingungen wie am hier vorgesehenen Pflanzstandort verschult worden sind.

Auch wenn die Arbeitsprozesse vielschichtig und die Umsetzungszeiträume oftmals zu kurz sind. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verjüngung der Steinrückenvegetation tatsächlich gelingt.

Doch noch viel Unterstützung ist nötig, um die aufwendigen Maßnahmen weiter voranzutreiben, der Landschaftspflegeverband freut sich deshalb über jede Unterstützung

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